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GEKURBELT, ENTFESSELT, BUNT, DIGITAL
Kameratechnik und Filmkunst in der deutschen Kinematografie

35. Internationaler Filmhistorischer Kongress

18.- 20.11.2022
Kommunales Kino Metropolis, Kleine Theaterstr. 10, 20354 Hamburg
und online

Auf der Veranstaltung werden Film- und Tonaufnahmen sowie Fotos gemacht, mit deren auch späteren Verwendung Sie sich durch den Besuch der Veranstaltung einverstanden erklären. Weitere Informationen: Foto- und Videohinweis

"Mörderspiel" BRD/FR 1961 Georges Rivière, Harry Meyen, Magali Noël, Götz George (v.l.n.r.) / Quelle: DFF - Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, Frankfurt/Main

Die Kamera ist technisches, aber auch künstlerisches Herzstück der Filmproduktion. Getrieben von der Idee, bewegte Bilder einzufangen und wiederzugeben, ist die technische Entwicklung der Kamera (und der damit zusammenhängenden Technologien wie Filmmaterial und Lichtsetzung) ein Prozess, der mit der bewegten Fotografie begann und mit der Digitalisierung der Aufnahme noch nicht abgeschlossen ist.
Technische Innovationen lösten auch immer ästhetische Entwicklungen aus – und umgekehrt. Auch politische Ereignisse wie die beiden Weltkriege hatten Einfluss auf Erfindungen in der Aufnahmetechnik.
Die hoch angesehene Kamerakunst der deutschen Kinematografie hatte auch international großen Einfluss. Etablierte Meister der Kamera gingen ins Ausland und halfen dort bei der Professionalisierung der Filmproduktion, Nachwuchskräfte aus dem Ausland verfeinerten ihr Können in deutschen Ateliers.
Ein Aspekt ist dabei auch das Schicksal von Immigranten und Exilanten und ihr Einfluss auf die jeweiligen Exilländer: z.B. Karl Freund, einer der bedeutendsten Kameramänner des Weimarer Kinos (Der letzte Mann, Varieté), gewann mehrere Oscars und beeinflusste in den 1950ern durch seine technischen Erfindungen die Herausbildung der Kameraführung im Fernsehen. Der in den 1920ern in Deutschland als Fotograf von Unterhaltungsfilmen populäre Heinrich Gärtner prägte in Franco-Spanien – trotz Intervention aus Nazi-Deutschland – als Enrique Guerner eine wichtige Kameraschule. Eugen Schüfftan, Erfinder einer seit den 1920ern viel genutzten Tricktechnik fotografierte im französischen Exil einige Meisterwerke des »Poetischen Realismus«, hatte aber in den USA Probleme, in seinem Metier zu arbeiten, weil ihm als Exilant die Kamera-Gewerkschaft die Mitgliedschaft verweigerte. Der Prager Otto Heller arbeitete u.a. mit Karel Lamač zusammen, in den 1930ern auch in Deutschland, ehe er 1939 ins Exil nach England ging.
Mit ihrer technischen Experimentierfreude und ihrem gestalterischen Sinn wurde die Entwicklung im 20. Jahrhundert von Personen wie Guido Seeber, Bruno Mondi (Agfacolor), Michael Ballhaus, Gisela Tuchtenhagen, Roland Dressel, Judith Kaufmann und vielen anderen vorangetrieben.

cinefest und CineGraph-Kongress 2022 verfolgen die vielfältigen Verknüpfungen zwischen Technik, Ästhetik und Politik im Panorama des 20. Jahrhunderts.

Programmübersicht

Die Vorträge sind auf ca. 20 Minuten angesetzt und werden anschließend im Plenum diskutiert. Die Konferenzsprachen sind Deutsch oder Englisch (es gibt keine Live-Übersetzung). 
Programm als pdf
Abstracts (pdf)

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In Vorbereitung auf Kongress und Festival fand vom 12. – 15. Mai 2022 ein internes Sichtungskolloquium im Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums (12., 14., 15.5.) und im Bundesarchiv (13.5.) statt.
Das Sichtungskolloquium ist eine Gemeinschaftsveranstaltung von CineGraph – Hamburgisches Centrum für Filmforschung und dem Bundesarchiv, in Zusammenarbeit mit dem Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums, Berlin, sowie weiteren Partnern.

Konzeption: Hans-Michael Bock, Swenja Schiemann, Erika Wottrich
Beratung: Petra Rauschenbach, Axel Block, Jan Distelmeyer, Peter Badel, Michael Neubauer
Organisation: Erika Wottrich, Swenja Schiemann
Coordination Bundesarchiv: Daniela Tamm, Sabine Lang
Technische Betreuung: George Riley

Mit freundlicher Unterstützung von

 

In Kooperation mit


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