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REINHOLD SCHÜNZEL-PREIS 2023

Der Reinhold Schünzel-Preis 2023 wird am 17.11.2023 im Rahmen der Eröffnung des cinefest im Kommunalen Kino Metropolis verliehen.

Preisträger 2023:

Leonardo Quaresima
Filmhistoriker, Udine, Italien

Die Laudatio und Begründung der Jury wurde von Hans-Michael Bock in Vertretung der Jury vorgetragen.

© CineGraph / Lea Prasse

Leonardo Quaresima und Luisa Quaresima

Die Jury 2023:

  • Christiane von Wahlert, Vorstand der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Wiesbaden
  • Heike Klapdor, Filmhistorikerin, Berlin, Reinhold Schünzel-Preisträgerin 2016
  • Jay Weissberg, Künstlerischer Direktor von Le Giornate del Cinema Muto, Pordenone

REINHOLD SCHÜNZEL-PREIS 2022

Der Reinhold Schünzel-Preis 2022 wurde am 11.11.2022 im Rahmen der Eröffnung des cinefest im Kommunalen Kino Metropolis verliehen.

Die internationale Jury verlieh den Reinhold-Schünzel-Preis 2022 an die Filmhistorikerin 

Sabine Hake

Die Laudatio und Begründung der Jury wurde von Hans-Michael Bock in Vertretung der Jury vorgetragen.

© CineGraph / Justina Bielicke

Sabine Hake und Hans-Michael Bock

Sabine Hake studierte Germanistik und Soziologie in Hannover. 1984 verfasste sie ihre Dissertation »Ernst Lubitsch, eine deutsche Aufsteigergeschichte« und wanderte in die USA aus, wo sie 16 Jahre lang an der University of Pittsburgh lehrte. 2004 wechselte sie nach Austin an die University of Texas als Professorin und Texas Chair of German Literature and Culture. Als Kultur- und Filmhistorikerin befasst sie sich mit den Schwerpunkten Deutsche Filmgeschichte und Kultur der Weimarer Republik. Ihr Spezialgebiet liegt neben der klassischen Filmtheorie in der Beziehung zwischen kulturellen Praktiken und ästhetischen Empfindungen wie Modernismus und faschistische Ästhetik sowie in der Massen-, Populär-, Urban- und Arbeiterkultur.
1992 publizierte sie ihr erstes Buch »Passions and Deceptions: The Early Films of Ernst Lubitsch«, in dem sie Lubitschs frühe deutsche Filme untersuchte. »Was mich damals beeindruckte und auch heute noch beeindruckt, ist die Art und Weise, wie sie konkurrierende Denkschulen beiseiteschob, um einen umfassenderen Ansatz zu verfolgen, der weit über das hinausging, was gerade in Mode war. Von Beginn ihrer akademischen Laufbahn an respektierte sie die Filme und ihre Macher, anstatt ihnen durch wechselnde Ideologie- und Theoriewellen zu begegnen.« (Weissberg). Ihr zweites Buch »The Cinema’s Third Machine: Writing on Film in Germany, 1907-1933« (1993) behandelt nicht das sogenannte »expressionistische Kino«, sondern beschreibt das publizistische und theoretische Umfeld, in dem die Filmkultur damals entstand. »Der Band präsentierte den englischsprachigen Lesern wichtige Texte, die zuvor schwer zugänglich waren, und demonstrierte damit ihren umfassenden Ansatz der Filmgeschichte, der auf der Integration von Film, Rezeption und Analyse beruhte.« (Jury). 2001 erschien ihr Buch mit ihrer Einführung in das Thema »Filmpublizistik der Weimarer Jahre« (1997), und wurde 2007 in der Reihe des »German National Cinema« erweitert. Im folgenden Jahrzehnt untersuchte sie die Formen der Unterhaltungs-Genres innerhalb des »Dritten Reichs«, und befasste sich ausführlich in zwei Büchern mit dem »Popular Cinema of the Third Reich«. »Sie ging über simplifizierende Vorstellungen von Propaganda und deren Macht hinaus, um die Bildsprache und die Wirkung des Vergnügens fundierter zu diskutieren.« (Jury). In den Folgejahren forschte sie intensiv zum Thema Arbeiterkultur, wie auch 2008 in »Topographies of Class: Modern Architecture and Mass Society in Weimar Berlin«. Ihr bislang letztes Werk »The Nazi Worker« (2023) ist der zweite Teil eines dreibändigen Projekts über die Figur des Arbeiters und im weiteren Sinne auch über Klassenfragen in der deutschen Kultur des 20. Jahrhunderts.
2005-16 war sie gemeinsam mit Hans-Michael Bock (CineGraph, Hamburg) und Tim Bergfelder (University of Southampton) Herausgeberin der Serie »Film Europa. German Cinema in an International Context« bei Berghahn Books in New York und Oxford. 2011-21 fungierte sie außerdem als Herausgeberin von »German Studies Review«, der Zeitschrift der einflussreichen German Studies Association.

Die Jury 2022:

  • Christiane von Wahlert, Vorstand der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Wiesbaden
  • Heike Klapdor, Filmhistorikerin, Berlin, Reinhold Schünzel-Preisträgerin 2016
  • Jay Weissberg, Künstlerischer Direktor von Le Giornate del Cinema Muto, Pordenone

REINHOLD SCHÜNZEL-PREIS 2021

Der Reinhold Schünzel-Preis 2021 wurde am 12.11.2021 im Rahmen der Eröffnung des cinefest im Kommunalen Kino Metropolis verliehen.

Die internationale Jury verlieh den Reinhold-Schünzel-Preis 2021 an die Filmhistorikerin 

Christiane Mückenberger


Die Laudatio und Begründung der Jury wurde von Hans-Michael Bock und dem Jury-Mitglied Jay Weissberg vorgetragen. Da Christiane Mückenberger nicht selbst anreisen konnte, wurde Ihr der Preis vorab in ihrer Wohnung in Potsdam-Babelsberg überreicht.

Die Jury 2021:

  • Christiane von Wahlert, Vorstand der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Wiesbaden
  • Heike Klapdor, Filmhistorikerin, Berlin, Reinhold Schünzel-Preisträgerin 2016
  • Jay Weissberg, Künstlerischer Direktor von Le Giornate del Cinema Muto, Pordenone

REINHOLD SCHÜNZEL-PREIS 2020

Der Reinhold Schünzel-Preis 2020 wurde am 13.11.2020 im Rahmen der Eröffnung des cinefest, die in diesem Jahr nur online stattfinden konnte, verliehen.

Die internationale Jury verlieh den Reinhold-Schünzel-Preis 2020 an die Filmhistorikerin und Kulturpolitikerin 

Kathinka Dittrich van Weringh

Kathinka Dittrich van Weringh studierte Geschichte, Politikwissenschaft und Anglistik in Heidelberg, Hamburg, Manchester und München. Nach dem Abschluss 1966 arbeitete sie 27 Jahre lang für das Goethe-Institut: zunächst in Barcelona, dann in New York, ab 1979 in Amsterdam, wo sie 1981-86 Leiterin des Goethe-Instituts war. Dort begann sie, trotz der nach der Nazi-Okkupation im Zweiten Weltkrieg immer noch bestehenden Spannungen, auf die zahlreichen kulturellen Beziehungen zwischen den Niederlanden und Deutschland hinzuweisen. 1981 veranstaltete sie in Leiden zusammen mit Prof. Hans Würzner die Konferenz »Nederland en het Duitse Exil 1933-1940 / Die Niederlande und das deutsche Exil 1933-1940« (dazu ein Buch mit gesammelten Aufsätzen). Im folgenden Jahr organisierte sie in Amsterdam (und anderen niederländischen Städten) die Ausstellung »Berlijn-Amsterdam 1920-1940: wisselwerkingen« mit einem umfangreichen Katalogbuch.
Dabei lag ihr persönliches Interesse vor allem auf dem Gebiet des Films. Mit ihrer Promotion »Der niederländische Spielfilm der dreissiger Jahre und die deutsche Filmemigration« (1987 an der Universität Amsterdam), wies sie erstmals detailliert auf diese eher übersehene Station des Filmexils hin.
1996 erhielt sie den niederländischen Von der Gablentz-Preis, weil sie durch ihre zahlreichen Kulturinitiativen zu einem besseren gegenseitigen Verständnis zwischen Deutschland und den Niederlanden beigetragen hat.
Das Angebot, Direktorin des Nederlands Filmmuseums zu werden, lehnte sie auf Wunsch ihres niederländischen Manns Koos van Weringh, freischaffender Autor & Journalist, ab, um weiter bei Goethe zu bleiben.
Nach einiger Zeit in der Zentrale in München organisierte sie 1991 nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion die Gründung des ersten Goethe-Instituts in Moskau und publizierte darüber das Buch »Abenteuer Moskau« (1994/95).
1994-98 war sie Kulturdezernentin der Stadt Köln, wo sie noch heute lebt. Seither ist sie freiberufliche Kulturberaterin und Autorin. 2003 wurde sie Vorsitzende des Vorstands der Europäischen Kulturstiftung in Amsterdam.
2017 veröffentlichte sie ihre umfangreichen Memoiren (mehr als 600 Seiten): »Wann vergeht Vergangenheit?«. Darin läßt sie die Leser an ihren Begegnungen mit Künstlern, Filmmachern, Schriftstellern und Musikern, mit Funktionären und Politikern teilhaben. Sie war immer neugierig auf die Welt und ihre Menschen, verstand sich als Beobachterin und vor allem als Vermittlerin zwischen den Kulturen.

Die Jury 2020:

  • Michal Bregant, Direktor des Nationalen Filmarchivs in Prag
  • Heike Klapdor, Filmhistorikerin, Berlin, Reinhold Schünzel-Preisträgerin 2016
  • Jay Weissberg, Künstlerischer Direktor von Le Giornate del Cinema Muto, Pordenone

Der Reinhold Schünzel-Preis ist ein Ehrenpreis für langjährige Verdienste um die Pflege, Bewahrung und Verbreitung des deutschen Film-Erbes an eine oder mehrere Personen (nicht Institutionen).
Benannt nach dem 1888 in Hamburg geborenen Schauspieler und Regisseur Reinhold Schünzel, der – aus dem Exil in Hollywood zurückgekehrt – 1954 in München gestorben ist.

Frühere Preisträger (Link führt zur alten Website)


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