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XXII. cinefest - Internationales Festival des deutschen Film-Erbes

Zwischen Schreibmaschine und Filmkamera
Literaten und ihr Verhältnis zum Film

14. - 23. November 2025

im Kommunalen Kino Metropolis (Kleine Theaterstr. 10, 20354 Hamburg)

Fallada - Letztes Kapitel (DDR 1987/88, Roland Gräf) / ©DEFA-Stiftung/Wolfgang Ebert

Betrachtet man die literarische Szene der 1950er – 1980er Jahre in West- und Ost-Deutschland, so ergibt sich ein erstaunlicher Unterschied. In der DDR arbeiteten viele führende Schriftsteller auch selbst im Film: Christa & Gerhard Wolf schrieben Drehbücher, Helga Schütz war u.a. Studentin an der Filmhochschule in Babelsberg, Jurek Beckers Welterfolg »Jakob der Lügner« begann als Drehbuch. Dagegen war für die meisten westdeutschen Autorinnen und Autoren das Kino offensichtlich ein »noli me tangere« – abgesehen davon, wenn sie ihre Bücher für die Verfilmung durch andere freigaben.
Das cinefest 2025 wird den gesellschaftlichen Gründen und kulturellen Auswirkungen dieser Situation nachgehen. Dazu kommen ein paar Rückblicke zur Situation in vorherigen Epochen, z.B. dass der expressionistische Dichter Franz Richard Behrens als Erwin Gepard Drehbücher (1920 HAMLET mit Asta Nielsen) und Filmkritiken schrieb. Bei den Nazis unerwünschte Schriftsteller (Edlef Köppen) kamen in der Filmindustrie unter. Führende HJ-Filmer wie Alfred Weidenmann und Herbert Reinecker (JUNGE ADLER, 1943/44) konnten in der BRD unangefochten arbeiten (DER STERN VON AFRIKA, 1956/57; DERRICK)

In Vorbereitung auf Kongress und Festival findet vom 13. – 16. Mai 2025 ein internes Sichtungskolloquium im Zeughauskino (13.5.) Bundesarchiv, Standort Lichterfelde (14.-16.5.) statt. Bei Interesse an einer Teilnahme schreiben Sie bitte an kongress@cinegraph.de.
Das Sichtungsprogramm ist keine Vorauswahl und bildet daher keine Schablone für das endgültige Festivalprogramm. Vielmehr werden wir nicht so leicht zugängliche Kopien, unsichere Filme und Problemfälle anschauen und mit den Teilnehmenden diskutieren. Das Kolloquium dient auch als Workshop für die Vorbereitung auf den Kongress, bei dem Ideen für Vorträge und Schwerpunkte besprochen werden können.
Für die Teilnahme an der Sichtung wird ein Unkostenbeitrag in Höhe von 20 Euro erhoben.

Katalog zum cinefest 2025

Zum cinefest wird wieder ein umfangreicher Katalog mit Kritiken und Materialien zu den Filmen und Themen des Festivals erscheinen.

Integraler Bestandteil des Festivals ist der 38. Internationale Filmhistorische Kongress. Er tagt vom 20.-22. November im Gästehaus der Universität Hamburg.

Diskussionsforen zu aktuellen und archivalischen Themen begleiten das cinefest


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