Die Verbreitung des Coronavirus hält uns seit Anfang letzten Jahres in Atem. Alle Lebensbereiche waren und sind zum großen Teil immer noch von den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie stark betroffen, so auch die Kultur. Bei den Diskussionen, welche Folgen die Entwicklungen haben, wurde ein Bereich in der Öffentlichkeit bisher wenig in den Fokus genommen: Die Filmarchive. Welche Auswirkungen haben Kontaktbeschränkungen und geschlossene Kinos auf die noch weitgehend analoge Arbeit der Archive? Bereits in den letzten 15 Jahren hat sich durch die Digitalisierung von Spielstätten, die heute nur noch vereinzelt analoge Kopien zeigen können, für die Präsentation des Film-Erbes eine prekäre Situation ergeben. Diese wird weiter verstärkt, wenn Filme notgedrungen aus den Kinos in Streaming-Plattformen verlagert werden. Aber nicht nur der Zugang zu analogen Filmkopien ist ein Problem, sondern auch die Recherche von analogen Materialien, die zur Vorbereitung von Kongressen, Archivfilmfestivals, Seminaren und Forschungsarbeiten essentiell sind. Wie ist die Reaktion von Archivaren, Veranstaltern und Forschenden auf diese Situation? Gelingt der Spagat zwischen Deadlines und der Vermeidung Blinder Flecken? Inwieweit haben die Erfahrungen der Einschränkungen einen Digitalisierungsschub gebracht oder eher die Defizite noch deutlicher gezeigt? Wir sprechen mit Veranstaltern, Archivmitarbeiterinnen und Rechercheuren über deren Erfahrungen der letzten Monate und diskutieren wie Filmarchive auf die neuen Herausforderungen reagierten und welche Konsequenzen für die zukünftige Arbeit gezogen werden.
Panel-Teilnehmer:innen:
- Michal Bregant, Národní filmový archiv, Prag
- Eva Näripea, National Archives Estonia
- Jay Weissberg, Le Giornate del Cinema Muto, Pordenone
- NN, Bundesarchiv
Datum
- 13. Nov. 2021
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